Was bedeutet Malen für mich?

Malen fordert und schärft alle meine Sinne und Konzentration. Man macht sich auf, auf eine besondere Expedition in der man Raum und Zeit total vergisst.

Farben sind in ihren Tuben und Flaschen wie kleine, eingesperrte Geister die endlich raus wollen um zu strahlen und sich mit den Anderen zu vereinen.

Es gibt Millionen von Farben. Das zu erkunden, da reicht ein Malerleben nicht aus, so bleibt man bei seinen Lieblingsfarben die zu einem gehören wie der ganz persönliche Fingerabdruck.

Ein neues Bild zu malen ist immer wieder anders, immer wieder eine neue Herausforderung und Grenzsuche so als ob man jedes Mal sein allererstes malt.

Die größte aller Überwindungen und Bewältigung ist die weiße Fläche einer Leinwand. Man könnte meinen man schaut lange in das absolute Nichts. Beim ersten Strich beginnt die Reise wo Gedanken, Ideen pures Gefühl und Impulse miteinander verschmelzen und was Neues schaffen.

Ich werde von etwas geführt und getrieben was schon lange in mir sucht und schlummert herauszubringen um es bildnerisch um zusetzten. Erst dann stellt sich ein wunderbares Glücksgefühl ein.

Malen lässt einen die Welt anhalten.

Die Seele hinter allen Dingen ist die Essenz nach der ich suche

Und ist die Welt auch oft schwer zu ertragen, beim Malen hole ich mir die Kraft weiter zu bestehen und nicht aufzugeben.

Malerei ist eine Verwandte der Musik. Es gibt laut, leise, groß, klein, hell, dunkel zart und aufbrausend, Rhythmus und Pausen, Thema und Variation, Realismus und Abstraktion, schräg und harmonisch.

Im Malen wie in der Musik komme ich allen Dingen ganz nah.

Malerei kann Kummer und Trauer lindern und helfen zu verarbeiten.

Jedes Mal , wenn eine Farbe verbraucht, ein Pinsel abgemalt, eine Palette oder Mallappen erneuert werden muss ist das wie ein Abschied alter Weggefährten, die einen treu begleitet haben.

Wenn ich male gehe ich auf innere Reisen, fahre auch in Länder und betrete Landschaften in denen ich noch nie war. Ich werde zum Entdecker, Abenteurer und Geschichtenerzähler.

Es gibt Bilder, die muss man wieder zerstören dann die, die durch Übermalung erst richtig werden und jene die wie eine Sturzgeburt herausbrechen und man spürt sie sind was ganz besonderes.